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T E X T

Das Museumsgebäude übernimmt in seiner städtebaulichen und identifikationsstiftenden Funktion eine wichtige Rolle im Stickereiquartier von St.Gallen. Der Palazzo Rosso weist in seiner Strassenfassade eine klare Gliederung auf : Ostrisalit – Mittelrisalit – Westrisalit. Das Gebäude besitzt einen zentral gelegenen Hauptzugang – ein Motiv welches aus nutzungsspezifischen und denkmalpflegerischen Interessen zu erhalten gilt. Zukünftig wird die Aufstockung in ihrem städtebaulichen Gefüge eine vermittelnde Rolle mit seinen Nachbarn übernehmen und nicht die Vadianstrasse dominieren sondern wie bisher sich in die Strassenabwicklung mit den dominanten Traufen, auch die der Nachbarn, einfügen.
Der heutige Hauptzugang kann die zukünftigen Nutzungen nicht mehr aufnehmen. Er wird um die Beiden Achsen links und rechts des Zugangs erweitert, so ist schon aus dem Strassenraum die neue Eingangshalle sicht – und erlebbar, eine Verbindung in die Tiefe des Gebäudes entsteht. Die Haupthalle gliedert sich in 3 Zonen : Dem Eingang in das Museum – Dem Zugang zum Strassencafe – Der Ort an dem dem Strassenraum die Geschichte des Hauses erzählt wird. Der direkt angegliederte Lift ermöglicht allen Besuchern den Zugang über den Haupteingang. Die Aufstockung wird mit einem eigenen Treppenelement vis-a-vis des Haupttreppenhauses erschlossen, ein grosses Sichtfenster gibt den Blick in die Tiefe frei und verbindet so die neue mit den historischen Ebenen.
Der Palazzo Rosso erzählt eine neue Geschichte. In seiner Vergangenheit über seine rot Backsteinfassade definiert, verlor er dieses Erkennungsmerkmal in den 50er Jahren mit dem aufgebrachten Fassadenputz. Dieses historische Bild kommt mit der gewebten Backsteinfassade der zukünftigen Aufstockung zurück und wird mit dem neuen Fassadenanstrich „in weiss“ des Bestandes betont. Der Palazzo Rosso ist als solches wieder erlebbar. Die an Drahtseilen aufgefädelten Backsteine hüllen das oberste Geschoss der Seitenrisaliten ein. Stark perforiert geben sie immer wieder Blicke auf die dahinter liegende Fassade frei. Im Bereich der Aufstockung verdichtet sich dieses Bild zu einem nahezu geschlossenen Backsteinschild. Die einzelnen Backsteine geraten durch ihre schlaff gespannten Drahtseile immer wieder in eine leichte Bewegung, die das Gebäude, einem Vorhang gleich, einhüllen.

T E X T I L M U S E U M  Umbau und Erweiterung eines Museumgebäudes

BAUAUFGABE Umbau und Erweiterung eines Museumgebäudes  
ORT St.Gallen, Kt. St.Gallen  
BAUHERRSCHAFT Stiftung Textilmuseum, St.Gallen   
VERFAHREN Zweistufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren, 2021  
RAUMPROGRAMM Veranstaltungs- und Austellungsbereiche mit Empfang, Sammlungsdepot und verschiedenen Nebenräume.    

 
ARCHITEKTUR Studio KAJA  

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